SITZUNGSPERIODE 2005

(2. Teil)

BERICHT
11. SITZUNG

Dienstag, 26. April 2005, 15.00 Uhr

REDEBEITR�GE IN DEUTSCH


Rainer STEENBLOCK, Deutschland, SOC

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Klimawandel ist sicherlich eins der gr��ten Probleme � wenn nicht das gr��te Problem �berhaupt, das wir alle zusammen l�sen m�ssen, wenn wir das �berleben auf diesem Planeten sichern wollen; und ich bedanke mich sehr herzlich, dass die beiden Berichterstatter.

(An dieser Stelle wurde die Rede aufgrund von technischen Problemen kurz unterbrochen).

Ich glaube, dass wir dieses Problem mit allen Kr�ften, die uns zur Verf�gung stehen, l�sen m�ssen, und die Berichterstatter haben sich an diese Herkulesaufgabe mit gro�em Engagement herangemacht � und ich wei� jetzt nicht genau, ob das mit der �bersetzung klappt oder nicht.

(Aufgrund erneuter Probleme mit der Simultan�bersetzung wird die Rede kurz unterbrochen).

Meine sehr verehrten Damen und Herren, meine sehr geehrten Berichterstatter, Sie haben sich an eine der wichtigsten Aufgaben begeben, die die Zukunft der Menschheit beeinflussen wird. Es ist das gr��te Problem, vor dem wir stehen, den Klimawandel politisch mit den Ma�nahmen, die wir zu treffen haben, hier in Stra�burg in unseren L�ndern in den Griff zu bekommen; und es wird das Problem sein, was wir l�sen m�ssen, wenn wir das �berleben der Menschen auf diesem Planeten sichern wollen. Deshalb ist es eine Herkules-Aufgabe, an die Sie sich herangetraut haben.

Drei Komponenten sind aus meiner Sicht wichtig, um das Problem zu l�sen:

Erstens die Energieeffizienz, zweitens eine st�rkere Ber�cksichtigung der nachlassenden Rohstoffe, und drittens, dass wir die fossilen Energietr�ger, die wir weiterhin brauchen, sauberer machen m�ssen.

Wie viele meiner Kollegen bereits ausgef�hrt haben, ist die Energieeffizienz wahrscheinlich �sozusagen � der Energietr�ger mit dem gr��ten Potential. Wir werden in der Produktion, in der Chemie- und der Metallverarbeitenden Industrie, aber auch im privaten Bereich, im Hinblick auf den privaten Konsum, die Herstellung von Ger�ten, die weniger Energie verbrauchen und die gleiche Leistungsf�higkeit haben, wir werden in den Haushalten, was die W�rmenutzung angeht, enorme Einsparungen haben, und wir m�ssen diese nutzen, wenn wir die Effizienzrevolution tats�chlich mit einem sinnvollen Ergebnis beenden wollen.

Wir brauchen dazu sicherlich staatliche F�rderprogramme, doch wir brauchen auch marktwirtschaftliche Instrumente, um dies zu realisieren, zum Beispiel den Emissionshandel oder auch die �kosteuer zu einer vern�nftigen Kostenanlastung des Energieverbrauches.

Wir brauchen dar�ber hinaus auch sicherlich im Verkehrsbereich die konsequente Abkehr von den fossilen Energietr�gern, den fossilen Kraftstoffen, hin zu biogenen Kraftstoffen, zur Nutzung der Wasserstoff-Technologie, Hybridmotoren, Brennstoffzellentechnik, auch zur Elektrotechnik. All das sind die Stichworte, die heute bereits in der Forschung existieren und die uns morgen helfen werden, die Probleme zu l�sen.

Was die erneuerbaren Energien angeht, so werden wir hier nicht auf eine einzige Technologie setzen k�nnen. Wind, Wasserkraft, Solartechnologie, Biomasse, auch Geothermik, Wasserstofftechnologie, Kraft-W�rme-Kopplung � all dies sind Energietr�ger und Verfahren, die ihre spezifischen Vor- und Nachteile haben und die regional sicherlich auch v�llig unterschiedliche Bedeutung haben werden.

Die Zukunft wird jedoch nicht in einem Energietr�ger liegen, sondern darin, dass uns ein vern�nftiger Mix aller Energietr�ger gelingt. Gerade im Bereich der regenerativen Energie hat dieser Energiemix den unsch�tzbaren Vorteil, dass auf diese Weise enorm viele Arbeitspl�tze geschaffen werden. In den kleinen und mittleren Bereichen unserer Unternehmen werden dort Arbeitspl�tze geschaffen � ein enormer Vorteil gegen�ber den sehr kapitalintensiven Fusions- und Atomtechnologien, die verh�ltnism��ig wenige Arbeitspl�tze schaffen.

Lassen Sie mich zum Schluss noch den Forschungsbereich ansprechen, weil ich glaube,

dass derjenige, der die Energieprobleme von morgen l�sen will, heute in Forschung investieren muss. Die Klimaver�nderung und die Verknappung fossiler Ressourcen machen deutlich, dass die Forschung und Entwicklung neuer Technologien hier eine Schl�sselrolle spielen; und ich habe hier einen kleinen Widerspruch zur Darstellung im Bericht:

Ich glaube, dass Atomtechnologie aufgrund der v�llig ungekl�rten Sicherheitslage, aufgrund der enormen Entsorgungskosten �ber Tausende von Jahren keine Zukunft haben sollte.

Ich bin davon �berzeugt, dass die Welt sicherer wird, wenn wir weniger Atomreaktoren haben statt mehr; und ich glaube auch, dass die vielen Milliarden, die auch im neuen europ�ischen Forschungs-Rahmenprogramm in die Fusionsforschung investiert werden, verschwendetes Geld ist.

In den letzten f�nfzig Jahren wurden von der OECD fast achtzig Prozent der Forschungsmittel in Kernspaltung oder Kernfusion investiert; mehr als sieben Milliarden soll der Bau von ITER kosten. Hier wird Geld in eine Technologie-Entwicklung investiert, von der wir erst in drei�ig Jahren wissen, ob wir vielleicht in f�nfzig Jahren dort Strom produzieren k�nnen.

Ich glaube, wir sind besser beraten, diese Gelder in die Erforschung erneuerbarer Energien zu investieren, in Brennstoffzellentechnik, in die Erforschung von Effizienztechnologien, die uns helfen, Energie zu sparen.

Lieben Kolleginnen und Kollegen, der Kollege Etherington hat am Schluss seiner Rede gesagt: �Wir d�rfen die H�nde nicht in den Scho� legen� � ich m�chte das noch einmal nachdr�cklich unterst�tzen. Das ist unsere Verantwortung; die Art und Weise, wie wir in Zukunft Energie produzieren, und wie viel wir verbrauchen, wird dar�ber entscheiden, wie wir diesen Planeten unseren Kindern hinterlassen.

Ich danke den Berichterstattern, dass sie sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe mit so guten Resultaten gestellt haben; und ich w�nsche uns allen, dass wir mit unseren Entscheidungen f�r eine nachhaltige Energiepolitik unserer Verantwortung gegen�ber den zuk�nftigen Generationen gerecht werden.

Vielen Dank.