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AS (2014) CR 29
Addendum 1

Provisorische Ausgabe

SITZUNGSPERIODE 2014

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(4. Teil)

BERICHT

29. Sitzung

Montag, 29. September 2014, 15.00 Uhr

NICHT MÜNDLICH GEHALTENE
REDEBEITRÄGE AUF DEUTSCH

Imre VEJKEY, Ungarn, PPE/DC / EPP/CD
(Freie Debatte)

Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte Damen und Herren!

Christen wurden, offen oder verdeckt, seit der Zeit der Apostel bzw. seit Erscheinen ersten Generation von Christen wegen ihres Glaubens angegriffen. Diese Angriffe nennen wir Christenverfolgung.

Sie wurden verfolgt, obwohl bereits die Urchristen nicht den Konflikt mit der Welt suchten, sondern auf der Grundlage des Wortes Jesu, das besagt: „gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Mt 22, 21) einen modus vivendi mit den jüdischen und heidnischen Verwaltungen fanden.

Wenn wir etwas besser über die in der Heiligen Schrift niedergelegten Dinge nachdenken, finden wir sogar die Tatsache, dass bereits der neugeborene Jesus von Herodes verfolgt wurde. Nachdem die Sterndeuter aus dem Osten kamen, gab dieser seinen Soldaten den Befehl, jeden Knaben unter zwei Jahren in Bethlehem zu ermorden. Diese Knaben nennen wir die Unschuldigen Kinder oder auch die „Kleinen Heiligen“.

Die Christen taten niemandem etwas, sondern lebten in Frieden. Doch ihre Gutmütigkeit und Liebe störte jene, die sie verfolgten: Ihre Verfolger konnten es nicht ertragen, dass die Christen ein solch vollkommenes Leben führen konnten, in welchem man nicht weltlichen Schätzen und Wonnen nachlief - im Gegensatz zu ihren Verfolgern und deren Auftraggebern.

Sehr geehrte Damen und Herren, wie ist die Situation in der heutigen Welt?
Weltweit leiden in über 60 Ländern etwa 200 Millionen Menschen aufgrund ihres christlichen Glaubens unter Verfolgung jedweder Art. Jedes Jahr verlieren mehr als 100 000 Christen wegen ihrer religiösen Überzeugung das Leben. Weltweit sind 4 von 5 Personen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, Christen.

In der humanisierten Hälfte der Welt werden die christlichen Werte relativiert, sie werden als unwissenschaftlich und veraltet bezeichnet. Gleichzeitig wird versucht, die christlichen Symbole endgültig abzuschaffen!

In der anderen Hälfte der Welt, z.B. im Irak, wird eine der ältesten Christengemeinden dezimiert. Mit den Worten des chaldäischen Bischofs: „Es spielt sich ein wirklicher Völkermord an den Christen ab“. Aus dem benachbarten Syrien erhalten wir die Nachricht, dass acht Christen gekreuzigt wurden!

Es herrschen apokalyptische Verhältnisse, heilige christliche Stätten werden vernichtet und die dortigen Bewohner vertrieben. Die Christen erhalten das Ultimatum, entweder monatlich 450 Dollar Kopfsteuer zu zahlen – was sie nicht können, selbst wenn sie es wollten -, oder zum Islam zu konvertieren. Andernfalls erwartet sie der Tod.

Wir dürfen nicht zulassen, dass Hass und Ausgrenzung das Leben Millionen Unschuldiger bedrohen! Ungarn steht den Verfolgten bei und ruft die Extremisten dazu auf, die Gewalt sofort zu beenden und die Angriffe gegen die Christen einzustellen! Ich bitte Sie, stehen auch Sie ihnen bei!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.